Die Linde und das farbige Blatt

 

Nach einer ganz anstrengenden Nacht spürte die Linde unten am Ende ihres Stammes ein ganz zartes Kribbeln und Krabbeln. Es schien, als wenn sich ein kleines Wurzelchen neben ihren starken Wurzeln in die schöne lockere Frühlingserde bohren würde. Die Linde wurde ganz still und wollte soviel wie möglich spüren. Und da – richtig, da war es wieder – dieses zarte Kribbeln.

 

Die Linde schmunzelte und streckte ganz vorsichtig der zarten Wurzel ihre Wurzel entgegen. Da hielt die neue Wurzel inne, wartete eine Weile und streckte sich dann dem Lindentrieb entgegen.
So begannen neben den alten, zur Zeit nicht beweglichen Wurzeln des kleinen Blattes neue Wurzeln zu wachsen, die sich mit dem Boden und den Lindenwurzeln langsam verwoben. Durch die Zeit hindurch gab es oftmals noch Zerrungen und Windungen an den Wurzeln und doch hielt das erste geknüpfte Wurzel – Band.





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